Erhöhen Luftverschmutzung und Lärm das Risiko einer Parkinson-Erkrankung?

Der Ort, an dem wir leben, mit seinem Grad an Umweltverschmutzung und Lärm, kann die Entwicklung der Parkinson-Krankheit beeinflussen.

 Wie die Luft, die wir atmen, Parkinson beeinflusst

Das oft hektische und chaotische Leben in städtischen Gebieten bringt zwei unliebsame Begleiter mit sich: Luftverschmutzung und Verkehrslärm. In den letzten Jahren hat die Wissenschaft begonnen, den möglichen Zusammenhang zwischen diesen Umweltfaktoren und dem erhöhten Risiko der Parkinson-Krankheit genauer zu untersuchen.

Eine von der Universität Utrecht durchgeführte Studie, die in Umweltepidemiologie, über 50 000 Menschen in Europa befragt und die Belastung durch Stickstoffdioxid (NO₂), Feinstaub PM2,5 und Straßenlärm analysiert. Die Ergebnisse sprechen für sich: Für jede Erhöhung des NO₂-Wertes um 10 µg/m³ steigt das Risiko, an Parkinson zu erkranken, um 26%, während eine Erhöhung des Lärmpegels um 10 dB - vor allem nachts - einer Erhöhung des Risikos um 15% entspricht.

Diese Daten bekräftigen den Gedanken, dass Umweltfaktoren zusammen mit der Genetik und dem Lebensstil den Ausbruch der Krankheit beeinflussen und die bereits komplexen Symptome wie Gehschwierigkeiten und Schlafstörungen verschlimmern können.


Der italienische Fall: die Studie in Molise

Der Zusammenhang zwischen Umweltverschmutzung und Parkinson wurde auch in Italien untersucht. Die Atelier Moli-sani, Die vom IRCCS Neuromed im Rahmen des Programms Age-It - Spoke 3 geförderte Studie hat mehr als 24 000 in Molise lebende Menschen über 35 Jahre 12 Jahre lang (von 2006 bis 2018) begleitet. Die Forscher überwachten die Belastung durch verschiedene Schadstoffe wie Stickoxide, Ozon und PM10.

Die Ergebnisse zeigten, dass in Gebieten mit hoher Luftverschmutzung die Krankheit häufiger auftritt. Vor allem Feinstaub wird als einer der Hauptrisikofaktoren bestätigt. Diese italienische Studie unter der Leitung von Dr. Licia Iacoviello, Direktor desdas Referat Neuromed Epidemiologie und Prävention, betont, wie die Umwelt die Parkinson-Symptome beeinflussen kann, und weist auf die Notwendigkeit einer verstärkten Prävention hin, um die Exposition der Betroffenen gegenüber diesen Schadstoffen zu verringern.


Verkehrslärm und Parkinson: ein neuer Zusammenhang

Verkehrslärm ist mehr als nur ein Ärgernis. Laut der oben erwähnten Studie der niederländischen Universität aus dem Jahr 2023 könnte eine längere Belastung durch Verkehrslärm das Risiko erhöhen, an der Parkinson-Krankheit zu erkranken. Dieses Risiko steigt in der Nacht, wenn der Schlaf beeinträchtigt ist, was sich möglicherweise auf die motorische Kontrolle und die kognitiven Funktionen auswirkt.

Diese Zahl wirft auch ein Schlaglicht auf die Frage der Umweltgerechtigkeit: Menschen, die in stark vom Drogenhandel betroffenen Gebieten leben - oft in weniger privilegierten Vierteln - sind größeren Risiken ausgesetzt und haben in einigen Fällen auch weniger Zugang zu rechtzeitiger Diagnose und gezielter Behandlung.


Die Vorteile des Kontakts mit der Natur.

Umweltverschmutzung und Lärm sind zwar reale Bedrohungen, aber die Natur bietet einen gesunden Fluchtweg. Eine US-Studie aus dem Jahr 2022, die im Fachblatt JAMA veröffentlicht und von der Italienische Gesellschaft für Neurologie, zeigte, dass der Aufenthalt in der Natur das Risiko eines Krankenhausaufenthalts für Parkinson-Patienten verringern kann.

Der NDVI-Index, der den prozentualen Anteil an Grün- und Freiflächen im Verhältnis zur Bevölkerungsdichte bewertet, ergab einen Rückgang des Krankenhausaufenthaltsrisikos für Betroffene um 6%.

Professor Alfredo Berardelli, Präsident des Italienische Gesellschaft für Neurologie, kommentierte er: “Bislang gab es widersprüchliche Daten über die Wirksamkeit der Exposition gegenüber so genannten Grünflächen beim Schutz vor verschiedenen neurologischen Erkrankungen, während mehrere neuere Studien gezeigt haben, dass diese Umgebungen eine echte therapeutische Wirkung haben”.”


Bewegung in der Natur: ein Allheilmittel gegen die Parkinson-Krankheit

Zeit im Freien zu verbringen, in guter Gesellschaft und in Kontakt mit der Natur spazieren zu gehen, wird so zu einer heilenden Geste, die für die Betroffenen einen Unterschied machen kann. Nicht nur für das emotionale Wohlbefinden, sondern auch um Bewegungsproblemen bei Parkinson, wie z. B. Frieren und Gleichgewichtsverlust, entgegenzuwirken.

Therapien wie AMPS von Gondola, die durch sensorische Stimulation direkt auf die motorischen Kreisläufe wirken, können Sicherheit und Stabilität wiederherstellen. So können die Patienten die Freude an der Bewegung in der Natur wiederentdecken und Spaziergängen mit mehr Gelassenheit und weniger Angst vor Stürzen begegnen.

In einer Umgebung, in der Luftverschmutzung und Straßenlärm ein echtes Risiko darstellen, können schon wenige Stunden in einer gesünderen Umgebung die Lebensqualität von Parkinson-Patienten verbessern. Nicht nur aus psychologischer, sondern auch aus neurologischer Sicht.


Quellen:

Verkehrsbedingte Luftverschmutzung, Straßenverkehrslärm und Parkinson-Krankheit: Auswertungen in zwei niederländischen Kohortenstudien, 2023.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38912395/

Parkinson und Luftverschmutzung, Korrelation bestätigt, 2024.
https://www.corriere.it/salute/neuroscienze/24_settembre_25/parkinson-e-inquinamento-atmosferico-confermata-la-correlazione-5baefb95-72c2-4d00-9f28-29be0d52dxlk.shtml

Italienische Studie zeigt einen Zusammenhang zwischen Umweltverschmutzung und Parkinson-Krankheit, 2025.
https://www.sanitainformazione.it/one-health/uno-studio-italiano-mostra-una-relazione-tra-inquinamento-e-parkinson/#:~:text=Dalla%20ricerca%20%C3%A8%20emerso%2C%20in,informazioni%20contenute%20nei%20database%20sanitari

Epilepsie und Hörverlust als frühe Prädiktoren für die Parkinson-Krankheit, 2022.
https://neurologiaitaliana.it/2022/epilessia-e-perdita-di-udito-come-fattori-predittivi-precoci-di-parkinson/#:~:text=L’insorgenza%20della%20malattia%20di,College%20di%20Londra%20e%20colleghi.

Parkinson-Krankheit: Aufenthalt in natürlicher Umgebung kann das Risiko eines Krankenhausaufenthalts verringern, 2023.
https://www.osservatoriomalattierare.it/malattia-di-parkinson/19711-parkinson-l-esposizione-ad-ambienti-naturali-puo-ridurre-il-rischio-di-ospedalizzazioni#:~:text=L’indice%20NDVI%20(che%20valuta,un%20calo%20del%20rischio%20di 

Assoziationen zwischen Grünflächen, Parks und blauem Raum und Krankenhausaufenthalten wegen neurodegenerativer Erkrankungen bei älteren US-Erwachsenen, 2022
https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2799727

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