Zu den Symptomen, die die Unabhängigkeit und Lebensqualität von Menschen mit Parkinson am stärksten einschränken, gehören motorische Störungen und Sprachschwierigkeiten.
Während die motorischen Probleme die Bewegungsfreiheit einschränken, erschweren die Sprachstörungen die Fähigkeit, sich auszudrücken und mit anderen zu kommunizieren. Diese beiden Arten von Problemen, die auf den ersten Blick sehr unterschiedlich erscheinen, resultieren tatsächlich aus den neurologischen Veränderungen, die durch die Krankheit verursacht werden, insbesondere durch Muskelsteifheit, Bradykinesie und Koordinationsprobleme.
Es ist für Patienten und Pflegepersonen wichtig, diesen Zusammenhang zu verstehen und nicht zu unterschätzen, wie wesentlich Sprache und Gehen sind, um jede Phase der Krankheit mit Hoffnung und Würde zu leben. Sich täglich darum zu kümmern, bestätigt die Bedeutung eines integrativen Ansatzes für Parkinson, der die Verbindung zwischen Geist und Körper berücksichtigt.
Sprachveränderungen bei Parkinson: Zu den frühesten Symptomen gehörend.
Sprachschwierigkeiten sind bei Menschen mit dieser neurologischen Erkrankung sehr häufig; es wird geschätzt, dass etwa 90 % der Patienten eine reduzierte Fähigkeit haben, effektiv mit anderen zu kommunizieren.
Die Stimme wird leise, monoton oder heiser aufgrund der Steifheit der Stimmbänder, die zu Veränderungen in der Intonation führt, während die Kontraktion der inneren Kehlkopfmuskulatur häufige Unterbrechungen verursacht, selbst beim Atmen.
Es überrascht daher nicht, dass wissenschaftliche Studien sich auf Parameter wie den Vokalanteil (%V) und die Artikulationsgeschwindigkeit konzentrieren, um die Symptome zu untersuchen und Ansätze zu deren Bewältigung zu entwickeln. Es wurde beobachtet, dass Menschen mit Parkinson einen höheren Vokalanteil aufweisen als gesunde Personen. Dies liegt daran, dass Konsonanten, die komplexere und präzisere Bewegungen erfordern, aufgrund der Muskelspannung und -verlangsamung schwerer auszusprechen sind.
Eine kürzlich von den Universitäten Neapel und Padua durchgeführte Studie zeigte, dass der Anstieg des Vokalanteils mit der Anzahl der Jahre seit Beginn der Krankheit korreliert und auch bei Patienten mit sehr milden Symptomen nachweisbar ist. Dies macht ihn zu einem interessanten Parameter sowohl für die Früherkennung als auch für die Bewertung des Krankheitsverlaufs.
Wissenschaftler der Technischen Universität Kaunas in Litauen haben zudem ein KI-basiertes System entwickelt, das Sprachsignale als frühe Anzeichen einer durch die Krankheit verursachten Sprachveränderung analysieren und bewerten kann.
Sprachtraining bei Parkinson.
Genau wie andere Muskeln kann auch die Sprache mit spezifischen logopädischen Techniken trainiert werden, die die Stimmqualität verbessern, die Verständlichkeit der gesprochenen Worte erhöhen und somit die Kommunikationsfähigkeit stärken.
Eine intensive Methode, die speziell entwickelt wurde, um Menschen mit Dysarthrie bei Parkinson zu helfen, ist LSVT (Lee Silverman Voice Treatment), benannt nach der Patientin, bei der Dr. Lorraine Ramig die ersten Ergebnisse beobachten konnte. Die Behandlung umfasst geführte Sitzungen und Hausaufgaben, die helfen, die Stimmintensität, Intonation, mimische Ausdrucksfähigkeit und das Schlucken zu verbessern.
Biofeedback-Techniken hingegen zeigen mit Hilfe von Computern und Monitoren physiologische Parameter während des Sprechens, um dem Patienten zu helfen, sich seines Sprachrhythmus bewusst zu werden und seine Sprechgeschwindigkeit oder Intonation freiwillig anzupassen.
Gruppentherapien wie Loud Crowd und SPEAK OUT gewinnen ebenfalls an Popularität. Hier treffen sich die Teilnehmer zu kollektiven Übungen, darunter Gesangssitzungen und Stimmverstärkungsübungen, um die Stimmintensität zu steigern.
Für Patienten mit schwerwiegenden Sprachbeeinträchtigungen gibt es technologische Geräte zur Stimmverstärkung oder alternative Kommunikationshilfen, die sie bei der Interaktion mit anderen unterstützen können.
Sprach- und Bewegungstherapie.
Die Sprachfähigkeit zu stimulieren, die Stimmqualität zu verbessern und die Verständlichkeit des Sprechens zu erhöhen, erfordert kontinuierliches Sprachtraining, ähnlich wie die motorische Rehabilitation.
Sprache und Gehen sind in diesem Zusammenhang eng miteinander verbunden und erfordern Übungen, die trotz ihrer Einfachheit einen großen Unterschied machen können.
Einfache Dehnübungen, die bequem auf einem Stuhl sitzend ausgeführt werden, sind genauso leicht durchzuführen wie die Wiederholung eines Wortes oder Satzes mit tief persönlicher Bedeutung.
Ebenso ist der Versuch, eine Tonleiter zu singen, beginnend mit sehr tiefen Tönen bis hin zu höheren, vergleichbar mit einem kurzen Spaziergang im Haus oder im Freien. Beide Aktivitäten erfordern Anstrengung, Hingabe und Unterstützung, helfen jedoch, die Steifheit in Gliedmaßen und Stimmbändern zu verringern und die Stimmung zu verbessern.
Nicht-invasive Therapien zur Verbesserung des Gehens bei Menschen mit Parkinson, wie die AMPS-Therapie, die mit dem Gondola® Home-Gerät durchgeführt wird, können helfen, die Gehgeschwindigkeit wiederherzustellen, die Stimmlage zu verbessern und das Gefühl der Unabhängigkeit zu stärken.
Regelmäßige Anwendung der Gondola AMPS-Therapie ermöglicht es den Patienten, ihre Fähigkeit zu verbessern, zwei Aufgaben gleichzeitig auszuführen, wie zum Beispiel Gehen und Sprechen.
Verbindungen, die das Leben verbessern.
Eine immer schwächere Stimme oder eine unklare Aussprache beeinträchtigt die Lebensqualität genauso wie der Verlust der Fähigkeit, sich unabhängig zu bewegen und zu gehen. Oft führt dies dazu, dass man sich zurückzieht und aufgibt, ein erfülltes Leben zu führen.
Daher können viele Aktivitäten zur Rehabilitation und Verbesserung von Sprache und Gehen in Gruppen durchgeführt werden, wie Gesangsklassen, kollektive Logopädieprogramme und Spaziergänge mit einer Pflegeperson oder einem Familienmitglied.
Es ist inzwischen bewiesen, dass die Unterstützung durch vertrauenswürdige und fürsorgliche Personen nicht nur die Symptome der Krankheit, sondern auch das psychologische Wohlbefinden positiv beeinflusst.
Ein Videoanruf mit einem Freund kann als Sprachübung betrachtet werden, und ihn einzuladen, gemeinsam spazieren zu gehen, kann die Ergebnisse wahrscheinlich verstärken. Einige Worte werden verloren gehen, einige Schritte müssen wiederholt werden, aber jede Anstrengung ist eine Übung, die hilft, mit mehr Zuversicht voranzukommen.
Quellen
Sprachstörungen bei der Parkinson-Krankheit – Merkmale, Bewertung und Behandlung, Lana Jerkić, Mirjana Petrović Lazić, Mile Vuković, Universität Belgrad, Fakultät für Sonderpädagogik und Rehabilitation, 2021.
Skodda, W. Gronheit und U. Schlegel, “Beeinträchtigung der Vokale als möglicher Marker für den Krankheitsverlauf bei Parkinson,” PLoS ONE, Bd. 7, Nr. 2, S. 1–8, 2012.